Man fragt immer: Herr Hundertwasser, warum tragen Sie zwei verschiedene Socken?

Dazu meine stereotype Antwort: Warum tragen Sie zwei gleiche Socken?

Es ist von größter Bedeutung, dass die Zweite Haut gesundet. Ich habe das schon lange praktiziert. Meine Malerei, meine Gedanken, meine äußere Erscheinung und auch die Architektur um mich herum sollen eine Einheit bilden. Ab 1949 habe ich Kleidung für mich selbst entworfen. Es waren auch Schuhe und auch Socken. Ich war zum Beispiel der, der zwei verschiedene Socken getragen hat, und das schon seit zwanzig Jahren, zuerst unbewusst und dann bewusst.

Dass die Kleidung symmetrisch sein soll, stellt auch eine dieser Fehlleistungen unserer typisierten Gesellschaft dar. Die Kleidung war früher nie völlig symmetrisch. Noch die Kleidung der drei Musketiere, das heißt die Kleidung bis ins Mittelalter, bis ins 16., 17. Jahrhundert war unsymmetrisch.

Im Mittelalter war dies besonders deutlich. Da hatte man rechts ein rotes Hosenbein, wie etwa auf dem Gemälde von Paolo Uccello „La Battaglia di San Romano“. Die Hosen waren unsymmetrisch wie die übrige Kleidung; die Hüte waren unsymmetrisch, so wie die Federn, wie man sie auch jetzt noch trägt.

Hüte sind heute noch unsymmetrisch. Der Gamsbart ist schräg hinten und nicht genau vorne oder hinten oder rechts oder links gleichzeitig. Die Symmetrie hat der Mode geschadet.

                                                                                                      Friedensreich Hundertwasser


DIE IDEE

Der weltoffene Künstler setzte sich bereits im Alter von 21 Jahren gegen ein allgemeines Modediktat zur Wehr. Er hat seit 1949 immer wieder als Künstler und Mensch versucht, diesem auferlegten Modediktat zu entfliehen – insbesondere durch eine individuelle Gestaltung der Bekleidung, der Zweiten Haut, wie er sie nannte.

Über Jahrzehnte hat Hundertwasser deshalb Kleidung für sich selbst entworfen, Hosen und Hemden nach seiner Vorstellung nähen, Pullover und Socken stricken lassen, Schuhe und Sandalen hergestellt. „So entstanden unverwechselbare Kreationen, was man Jahre später mit `creative clothing´bezeichnete.“

Frederic Zwerger, selbst ein großer Bewunderer von Friedensreich Hundertwasser, war im Jahr 2006 gemeinsam mit seinem Vater Wolfgang Zwerger (1954-2013) Initiator dieser Sockenkunst. Die neuen schillernden Farben und frischen Muster sollen nicht nur den Spaß am Stricken und Häkeln als entspannende und sinnvolle Freizeitbeschäftigung untermauern, sondern auch dazu ermutigen etwas mehr an Individualität und Extravaganz zur Schau zu tragen ganz im Sinne des im Jahr 2000 verstorbenen Künstlers.


Mit den Knäueln dieser einzigartigen Kollektion lassen sich beim Stricken malerische Muster erzielen, die in ihren kreativen Farb- und Formgebung jeweils acht Kunstwerken des berühmten Meister nachempfunden sind. Mittlerweile gibt es drei Sonderkollektionen Opal in Variation nach Hundertwasser-Werken mit jeweils acht Farbstellungen.

Craft & Fashion Award 2007

Mit der ersten Sonderkollektion dieser farbenfrohen Strickwolle in Variation nach Friedensreich Hundertwasser hat Frederic Zwerger im April 2007 den ersten Platz beim Craft & Fashion Award belegt. Der Preis wurde vom Veranstalter der „handarbeit & hobby“ verliehen. Eine posthumane Ehrung auch für den bereits verstorbenen Hundertwasser, der mit seinen farbenfrohen Werken ebenfalls künstlerisches Neuland betrat.

Von knallig bis dunkelbunt – diese 24 Farben lassen keine Wünsche offen. Es freut uns sehr, dass diese drei Kollektionen in Variation nach Hundertwasser seit Jahren begeistern können.

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